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Jahrringanalysen an
geschädigten und ungeschädigten Buchen
Um Hinweise auf mögliche
Schadeinwirkungen oder disponierende Einflüsse und gegebenenfalls den
Schädigungszeitpunkt zu erhalten wurde der Fachbereich Wald und
Forstwirtschaft der Fachhochschule Weihenstephan (Dr. Ch. Dittmar, Prof. Dr.
W. Elling) mit dendroökologischen Untersuchungen in vier Buchenbeständen
der Programmregion beauftragt. Auf einer der Flächen, die auch Gegenstand
intensiver interdisziplinärer Analysen im INTERREG-IIIa-DeLux-Projekt ist
(Abt. 147 FA Saarburg), wurde der Jahrringbau von mit Holzbrütern befallener
Buchen mit dem nicht befallener paarweise (10 Paare) verglichen.
Im Zuwachsverlauf beider Kollektive konnten keine Hinweise auf eine
Prädisposition für den Befall bzw. die ablaufenden Schädigungsprozesse
gefunden werden. Im Zeitraum 1990 – 2002 weisen die befallenen sogar ein
höheres Zuwachsniveau als die nicht befallenen Bäume auf. Die Hypothese,
nach der Sturmereignisse Anfang der 1990er Jahre als Auslöser der
Schädigungsprozesse in Frage kommen könnten, lässt sich anhand der
Jahrringanalysen nicht bestätigen. Signale in den Jahrringen einzelner
Buchen Anfang der 1990er Jahre stehen möglicherweise in Zusammenhang mit
diesen Ereignissen, sind aber nur kurzfristig und ohne Nachwirkungen.
Die dendroökologische Untersuchungen dreier Buchenbestände auf Standorten
mit unterschiedlicher Wasserversorgung entlang eines Höhentransekts ergaben
mit den bisher angewandten Verfahren eine hohe Trockenstresstoleranz der
Buche selbst in den unteren Lagen der Programmregion (Weinbauklima). Sogar
im Extremjahr 2003 hat auf allen drei Flächen die Jahrringbreite gegenüber
dem Vorjahr 2002 zugenommen. Damit erscheint auch ein durch Trockenstress
bedingter Vitalitätsverlust als Ursache der beobachteten
Komplexkrankheit unwahrscheinlich.
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