Ergebnisse des Käfermonitorings 2002 bis 2005 in der Interreg-Region Das
Monitoring potentieller Schadorganismen in den von der aktuellen Erkrankung
besonders betroffenen luxemburgischen und rheinland-pfälzischen
Buchenwäldern dient der Beobachtung der Populationsdynamik der an der
Buchenerkrankung beteiligten Insektenarten und bildet damit die Grundlage
eines präventiven Waldschutzmanagements.
Die
Fangperiode begann in allen drei Untersuchungsjahren jeweils am 14./15.
Februar und endete am 20. Juni. An ausgewählten Fallenstandortenen wurde der
Insektenfang über die Sommermonate hinweg fortgesetzt.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Flaschen-Falle nach Grégoire |
Abb. 1: Aufnahmeeinheit des Monotoringsystems aus fünf
Flaschen-Fallen in Kreuzform |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Nachfolgenden soll
ausschließlich auf die Fangergebnisse und den Flugverlauf von
Trypodendron domesticum eingegangen werden. In der Abbildung 2 sind die
durchschnittlichen Fangzahlen je Fallenstandort in Luxemburg und
Rheinland-Pfalz für die Untersuchungsjahre 2002 bis 2005 dargestellt.
Aufgrund des zahlenmäßig hohen Unterschiedes der Fangergebnisse in den
Regionen Eifel und Hunsrück werden die Ergebnisse getrennt betrachtet. Im
Vergleich der Untersuchungsjahre ist von 2002 zu 2003 eine deutliche Abnahme
und von 2003 zu 2004 wiederum eine sehr deutliche Zunahme der Fangzahlen
festzustellen. Von 2004 zu 2005 nahmen die Fangzahlen dann wiederum deutlich
ab. 2002 wurden im westlichen Hunsrück und in Luxemburg mit im Durchschnitt
16.300 und 17.800 Käfern je Fallenstandort nahezu identische Fangzahlen
erreicht. Dagegen betrug die durchschnittliche Fangzahl in der Eifel nur
2.700 Käfer. 2003 war die Fangzahl in der Eifel wiederum am Geringsten,
allerdings wurden auch in Luxemburg und im westlichen Hunsrück deutlich
weniger Käfer gefangen. 2004 bestätigte sich dieser abnehmende Trend nicht,
vielmehr stiegen die Fangzahlen deutlich an und erreichten im Hunsrück
nahezu das Niveau des Jahres 2002 bzw. überstiegen dieses in der Eifel um
das Dreifache. In Luxemburg konnte ebenfalls ein Anstieg beobachtet werden,
dieser war allerdings weniger stark ausgeprägt als in den beiden anderen
Regionen. Im Unterschied zum Fangergebnis 2002 bei dem auf einzelnen
Fallenstandorten sehr hohe bzw. sehr niedrige Fangergebnisse erzielt wurden,
ist das Fangergebnis 2004 deutlich homogener. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Abb. 2: Durchschnittliche Anzahl
gefangener Individuen von Trypodendron domesticum an den 32
Fallenstandorten in der Programmregion, dargestellt für die Regionen
Luxemburg, Hunsrück und Eifel in den Beobachtungsjahren 2002 – 2005 (Die
Fangergebnisse 2004 der Region Luxemburg liegen noch nicht vor).
Fangergebnisse 2002 nur bedingt vergleichbar, da im Hunsrück und in der
Eifel Fallenstandorte aufgegeben bzw. neu eingerichtet wurden.
Eingeklammerte Zahlen in der Legende geben die Anzahl der Fallenstandorte
2002 an. Der Flugverlauf von Trypodendron domesticum in den Fangperioden 2002 bis 2005 ist in den Abbildung 3 dargestellt. In allen Jahren ist er durch drei lokale Maxima gekennzeichnet. Das erste Maxima markiert den Flugbeginn. Das zweite Maxima ergibt sich regelmäßig durch ungünstige Witterungsbedingungen, die den Flug unterbrechen und kann als Fortsetzung des ersten Maximums verstanden werden. Das dritte Maximum das jeweils Ende Mai/Anfang Juni beobachtet wurde und teilweise sogar die vorangegangenen Maxima übertraf, ist mit der bekannten Biologie des Frühschwärmers Trypodendron domesticum nur schwer zu erklären. Mögliche Erklärungen könnten die Anlage von Folgebruten, eine zweite Generation oder ein hoher Anteil von Spätschwärmern in der jeweiligen Population sein.
Abb. 3: Verlauf des Käferflugs von
Trypodendron domesticum in Luxemburg und Rheinland-Pfalz in den
Untersuchungsjahren 2002 -2005. Betrachtet man den Flugverlauf an den einzelnen Fallenstandorten innerhalb eines Jahres so wird deutlich, dass die Maxima je nach Fallenstandort unterschiedlich stark ausgebildet sind. In Abbildung 4 ist der Flugverlauf ( am Beispiel des Untersuchungsjahres 2004) an den 16 Rheinland-pfälzischen Fallenstandorten als Summenkurve des relativen Anteils am Gesamtfang je Fallenstandort dargestellt. Es zeigt sich, dass an den Fallenstandorten F10, F11, F12 (Forstamt Bitburg) und F15 (Forstamt Kaiserslautern) der Anteil der Frühschwärmer am größten ist. An diesen Fallenstandorten sind 50 % der Käfer bereits bis Ende März gefangen worden. Im Gegensatz dazu überwogen an den Fallenstandorten F2 (Forstamt Prüm), F4, F14 (Forstamt Hochwald), F7 und F16 (Forstamt Saarburg) die Spätschwärmer des Frühsommermaximums, 50 % der Fangzahl wurden an diesen Fallenstandorten erst Anfang Juni erzielt. An den übrigen 7 Fallenstandorten (Forstämter Hochwald, Prüm, Saarburg) waren die Anteile von Früh- und Spätschwärmern ausgeglichen. Der 50 %-Anteil an der Gesamtfangzahl wurde hier Mitte Mai erreicht.
Abb. 4: Flugverlauf 2004 an den
Fallenstandorten F1 bis F16, dargestellt als Summenkurven des relativen
Anteils an der Gesamtfangzahl je Fallenstandort
|